Plagiatsaffäre Schavan

Bundespolitik

Schavan einst über Plagiator Guttenberg: "Ich schäme mich nicht nur heimlich." (Foto: DPA)

Plagiatsaffäre Schavan
„Volles Vertrauen“ in Serie

Nun steht es fest: Annette Schavan (CDU) verliert ihren Doktortitel. Die Universität Düsseldorf begründete dies mit „vorsätzlicher Täuschung“ in ihrer Promotionsarbeit. Schavan will Bildungsministerin bleiben – mit dem „vollen Vertrauen“ der Bundeskanzlerin im Rücken. Doch ein solches Vertrauen währte bereits bei so manchem Parteifreund nicht lange.

Nun steht es fest: Annette Schavan (CDU) verliert ihren Doktortitel. Die Universität Düsseldorf begründete dies mit „vorsätzlicher Täuschung“ in ihrer Promotionsarbeit. Schavan will Bildungsministerin bleiben – mit dem „vollen Vertrauen“ der Bundeskanzlerin im Rücken. Doch ein solches Vertrauen währte bereits bei so manchem Parteifreund nicht lange.

Mit der Entscheidung der Uni Düsseldorf, Annette Schavan den Doktortitel zu entziehen, steigt der Druck auf die Bundesbildungsministerin. Die CDU-Politikerin will gegen die Entscheidung der Hochschule klagen, doch ihre Glaubwürdigkeit als Wissenschaftsministerin wird längst in Frage gestellt.. „Frau Schavan muss daraus ihre Konsequenzen ziehen“, forderte am Dienstag SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles.

Die Prüfung der Promotionsarbeit von Schavan durch die Universität nahm neun Monate in Anspruch. Im zuständigen Fakultätsrat hatten am Dienstag 12 der 15 stimmberechtigten Mitgliedern für die Aberkennung des Titels votiert.

„Als Vorbild denkbar ungeeignet“

Für den Parlamentarischen Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Thomas Oppermann, sind Konsequenzen aus der Entscheidung der Hochschule unvermeidlich: „Frau Schavan hat nicht so dreist getäuscht wie zu Guttenberg. Aber geschummelt ist geschummelt. Als Vorbild für junge Doktoranden, die die wissenschaftlichen Regeln unbedingt einhalten wollen und müssen, ist Frau Schavan denkbar ungeeignet.“ Ähnlich die Einschätzung des bildungspolitischen Sprechers der SPD-Bundestagsfraktion Ernst Dieter Rossmann: Schavan müsse jetzt selbst die Konsequenz ziehen „oder Frau Merkel muss das für sie tun.“

SPD-Chef Sigmar Gabriel erklärte: „Ich habe Frau Schavan immer sehr geschätzt. Die Universität wird ihre Gründe für die Entscheidung haben. Was das für Konsequenzen haben soll, darüber muss Frau Schavan wohl selber erstmal nachdenken.“

Nächstes Kabinettsmitglied vor dem Aus?

Die Ministerin und enge Vertraute Merkels hat Plagiate und eine Täuschungsabsicht in ihrer Doktorarbeit stets bestritten und die Prüfung durch die Universität selbst angeregt. Noch im Herbst hatte Bundeskanzlerin Merkel ihrer Kabinettskollegin routiniert ihr „vollstes Vertrauen“ ausgesprochen.

Doch was ist diese Vertrauen wert? So bekam Verteidigungsminister Franz-Josef Jung im Zuge der Kunduzaffäre am 26. November 2009 von Bundeskanzlerin Merkel ihr „volles Vertrauen“ ausgesprochen – Jung trat am nächsten Tag zurück. Seinem Nachfolger Karl-Theodor zu Guttenberg sprang Merkel am 17. Februar 2011 mit ihrem Vertrauen zur Seite, als dessen Plagiatsaffäre die Medien beschäftigte – sein Rücktritt erfolgte knapp zwei Wochen später. Auch der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff verfing sich in einer Affäre um Kredite, Medienbeeinflussung und Vorteilsnahme und bekam das „volle Vertrauen“ der Bundeskanzlerin – und zwar am 19. Dezember 2011. Am 17. Februar 2012 gab Wulff seinen Widerstand auf und trat zurück.

 
 

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